Park McArthur – Kunst, Zugänglichkeit und die Macht der Vorstellung

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Die einzigartige Doppelausstellung versammelt vom März – 28. September 2025 erstmals Werke der Künstlerin Park McArthur (*1984, North Carolina, USA) aus den Jahren 2010 bis 2020. Die Ausstellung ist eine Kooperation zwischen dem Museum Abteiberg in Mönchengladbach und dem mumok Wien und wird zeitgleich an beiden Orten gezeigt. Ein spannendes Konzept, das sich mit Fragen der simultanen Wahrnehmung und Zugänglichkeit von Kunst und Kultur auseinandersetzt.

Kunst als kritische Strategie

McArthurs künstlerische Praxis bewegt sich an der Schnittstelle von Materialität und institutioneller Reflexion. Ihre Arbeiten widersetzen sich der Trennung von Kritik und Imagination. Die Ausstellungen geben einen tiefen Einblick in diese Auseinandersetzung und beleuchtet McArthurs Einfluss auf eine jüngere Generation von Künstler*innen.

„Ramps“ und der Durchbruch

Einem breiteren Publikum wurde McArthur 2014 mit ihrer Einzelausstellung Ramps bekannt. Mobile Rampen, Schilder für Behindertenparkplätze und der Wikipedia-Eintrag der behinderten Aktivistin Marta Russell standen im Mittelpunkt dieser Arbeit. Seitdem setzt sie sich intensiv mit Themen wie Behinderung, Rückständigkeit und Abhängigkeit auseinander – nicht als Einschränkung, sondern als Quelle ästhetischen Potenzials und neuer künstlerischer Formen.

Ein Fenster mitAusblick in den Garten, der Laub bedeckt ist
Park McArthur, https://en.wikipedia.org/wiki/Marta_Russell, 2014. Webseite, Vinyl.
Foto: Jason Hirata

Zwei Orte – eine Erfahrung?

Die Unmöglichkeit, die Ausstellung in ihrer Gesamtheit an einem Ort zu erleben, ist ein bewusster Ausgangspunkt des Projekts. Durch die parallele Präsentation in Mönchengladbach und Wien stellt die Ausstellung Fragen nach der Einzigartigkeit, Individualität und Unabhängigkeit der menschlichen Existenz.

Ein Wegweiser, der neue Perspektiven eröffnet

Die Ausstellung wird durch eine innovative Text- und Audioarbeit ergänzt. Sie ermöglicht eine distanziertere, aber nicht weniger eindrückliche Annäherung an McArthurs Kunst. Dieser Guide ist nicht nur in den Museen erhältlich, sondern auch online als Stream abrufbar. Darüber hinaus wird er in den ersten Katalog der Künstlerin aufgenommen, der ein dokumentarisches Verzeichnis ihrer Werke und Texte von 2008 bis 2025 enthält.

Die Kurator*innen hinter dem Projekt

Die Ausstellung wurde kuratiert von Susanne Titz und Alke Heykes (Museum Abteiberg, Mönchengladbach) sowie Matthias Michalka (mumok – Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien).

Ein Blick auf McArthurs Werdegang Park

McArthur studierte Kunst und Chinesisch am Davidson College (North Carolina), Bildhauerei an der University of Miami (Florida) und nahm am renommierten Whitney Independent Study Program teil. Sie lehrte an der New School for Social Research (New York), der Rutgers University (New Jersey) und der Leuphana Universität (Lüneburg).

Internationale Präsenz

McArthur hatte Einzelausstellungen in renommierten Institutionen wie der Kunsthalle Bern, dem Museum of Modern Art (New York), dem San Francisco Museum of Modern Art und der Chisenhale Gallery (London). Ihre Arbeiten wurden auf wichtigen Biennalen wie der Whitney Biennial (2017), der Bienal de São Paulo (2016) und der Carnegie International (2018) gezeigt.

Kollaborationen und Publikationen

Neben ihrer eigenen Praxis hat McArthur zahlreiche Essays in Zusammenarbeit mit der Künstlerin Constantina Zavitsanos veröffentlicht. Sie kuratierte die Publikation Beverly Buchanan: 1978-1981 und ist Mitinitiatorin von I wanna be with you everywhere – einer Plattform von und für Künstler*innen mit Behinderungen.

McArthurs Arbeit stellt grundlegende Fragen zu Zugänglichkeit, Abhängigkeit und Wahrnehmung – und fordert uns auf, unsere Vorstellungen von Kunst und Gesellschaft zu hinterfragen.

Die Eröffnung findet am 14. März 2025 zeitgleich um 19 Uhr in Mönchengladbach und in
Wien statt.