Kunstgenuß in der Fasanenstraße
Los geht mein heutiger Gallery Weekend-Kunst-Spaziergang in Richtung Ku’damm. Zwischen Kurfürstendamm und Lietzenburger Straße in der Fasanenstraße finde ich gleich eine ganze Reihe von Kunstinstitutionen.
© Weltkunst |
Im Gebäude der Villa des Auktionshaus Grisebach befindet sich seit 2012 die Galerie Kornfeld (Fasanenstr. 26), die in ihrem Souterrain-White-Cube zurzeit Tamara Kvesitadze vorstellt. Der umtriebige Inhaber Alfred „Freddy“ Kornfeld betreibt außerdem einen Projektraum auf der Fasanenstraße, 68projects, wo bis 4. Juni in Kooperation mit Thole Rotermund Papierarbeiten zu sehen sind.
Blick in den Souterrain-White-Cube von Kornfeld |
Tamara Kvesitadze |
Tamara Kvesitadze |
Tamara Kvesitadze mit Gartenansicht |
Ich bleiben zunächst im selben Block, denn in diesem Teil der Fasanenstraße liegen die Kunstadressen so dicht an dicht, dass ich nur 2 Hausnummern weitergehe zur nächsten Adresse. Neben Kornfeld hat kürzlich die Arndt Art Agency – A3 (Fasanenstr. 28) eine Beletage bezogen und zeigt zum Gallery Weekend den Künstler José Santos III aus Manila.
Things we kept along the way | José Santos |
High Road | José Santos |
Zu einem der Global Playern im Kunstgeschäft zählt die Galerie Buchholz (Fasanenstr. 30) mit Hauptsitz in Köln und Dependance in New York, zeigt die Galerie zum Gallery Weekend den Fotokünstler Wolfgang Tillmans. Auf dem Weg ins 1.OG kommen mir die Teilnehmer der Gallery Weekend Führungen mit dem Art Lovers Club entgegen.
Curators Choice presented by ALC
Zum Gallery Weekend bietet der Art Lovers Club acht hochkarätig kuratierte private Führungen an. Jeder Atelierbesuch und jede Kunsttour trägt dabei die sorgsame Handschrift der Gründerin Anja Groeschel, der es zusammen mit dem Board des Art Lovers Club gelingt, die Extraportion „Behind-the-Scenes-Gefühl“ entstehen zu lassen. Eine Tour dauert ca. drei Stunden. Diese Tour wurde offensichtlich von dem zukünftige Berliner und Direktor der Tate Gallery of Modern Art in London Chris Dercon geführt, der bei meiner Ankunft gerade die Galerie mit einigen Teilnehmern verließ.
ALC – Art Lovers Club
Tucholskystrasse 48 | D-10117 Berlin | Germany
mail: info /at/ alc-company.com
www.alc-company.com
Wolfgang Tillmans ist ein deutscher Fotograf und Künstler, der in Berlin und London lebt und arbeitet. Die Ausstellung war mein heutiges Highlight. Seine Fotographie zeichnet sich durch aufmerksame Beobachtung seiner Umwelt, der Pop-Kultur sowie durch die Erforschung der Fotografie aus. „Studio“ ist seine 12. Einzelausstellung und thematisiert den Ort der Produktion seiner Arbeit.
Kurzerhand werde ich selbst zum Kunstprojekt @catonbed.de |
Wolfgang Tillmans |
Wolfgang Tillmans |
Jetzt noch schnell runter zum Fasanenplatz. Dort hat vor einem Jahr der Galerist Klaus Gerrit Friese, aus Stuttgart hergezogen, in 1. OG seine Galerie in Belin eröffnet. In der großen Beletage des Eckhauses, in dem einst Heinrich Mann lebte, werden Künstler der Moderne und junge Zeitgenossen wie der Maler Gabriel von Max (1840–1915) und den 1979 geborenen Künstler Michael Wutz in einer Doppelschau zusammengebracht.
Es bleibt noch Zeit zur Grolmanstr. zu laufen. Vorbei am Jüdischen Gemeindehaus und am Hotel Kempinski will ich noch zur Ausstellung von Anselm Reyle in der Contemporary Fine Arts (Grolmanstrasse 32/33).
Keramik von Anselm Reyle |
Noch ein Abstecker in die Galerie Springer (Fasanenstr. 13). Hier wird der Architekturfotograf und Künstler Aitor Ortiz ausgestellt. Aitor Ortiz ist 1971 in Bilbao geboren und gehört zu den bedeutendsten Fotokünstlern Spaniens. Die klassische Aufgabe der Architekturphotographie, eine bildliche Vorstellung der räumlichen Gegebenheiten zu vermitteln, wird von Ortiz in seinen Fotoarbeiten offensichtlich ignoriert. Die großformatigen glänzenden Photoarbeiten lassen sich keinem Genre eindeutig zuordnen. Sie sind so exakt, dass man jedes Detail sieht. Architektur und Raum blieben die Bezugspunkte der stets schwarzweißen Fotoarbeiten, die Ortiz seit einiger Zeit mittels Computertechnik der eigenen Vision annähert und die nun in der Galerie Springer zu sehen sind.
„XPositions“ für Papierarbeiten im Bikini-Haus
Die kuratierte Gruppenausstellung im Bikini Berlin bildet ein Highlight der XPOSITIONS. Gezeigt werden 37 Positionen auf und über Papier: Zeichnungen, Collagen, Scherenschnitte, Lithografien, Skulpturen, sowie Installationen und Objekte.
Bereits zum zweiten Mal präsentiert sich XPOSITIONS mit Ausstellungen und Vernissagen zeitgenössischer sowie moderner Kunst in Berlin. Ein besonderes Highlight ist die Sonder- bzw. Gruppenausstellung PAPER POSITIONS im Bikini Berlin – noch bis zum 14. Mai 2016.
Im Mittelpunkt steht das vielseitig einsetzbare Material Papier als Werkstoff, Zeichenträger und Medium für Text- und Bildinformationen. Die Auswahl an verschiedenen Arten von Kunstwerken beinhaltet, neben Arbeiten auf und über Papier, Zeichnungen und Collagen, ebenso Scherenschnitte Lithographien, Skulpturen, sowie Installationen und Objekte.
Die ausgestellten Werke umfassen eine Bandbreite, welche von der klassischen Moderne, über die 60er bis 80er Jahre, bis hin zu junger zeitgenössischer Kunst reicht.
Öffnungszeiten: Mo – Sa 10-18 Uhr. So, 13 – 18 Uhr
Exhibition from April 28 – May 14
Bikini Berlin, Budapester Str. 38-50, 10787 Berlin
Weitere Informationen: www.xpositions.de
18 Uhr und mein Kunst-Spaziergang ist für heute zu Ende. Mal sehen was morgen noch so alles auf dem Programm steht.
www.gallery-weekend-berlin.de