Walsbühne 2015, Foto: Semmel Concerts |
Die musikalische Begegnungen zwischen Martha Argerich, Daniel Barenboim und dem West-Eastern Divan Orchestra versprechen am kommenden Samstag herausragende Momente auf der Waldbühne.
Daniel Barenboim und Martha Argerich verbindet neben der Musik und der gemeinsamen Geburtsstadt Buenos Aires vor allem eine langjährige, enge Zusammenarbeit. Am kommenden Samstag feiert das West-Eastern Divan Orchestra mit Daniel Barenboim in der Berliner Waldbühne den Höhepunkt der Sommertournee und begrüßen dabei als Solistin die Pianistin Martha Argerich. Als einziges Deutschlandkonzert erwartet das Publikum Werke zweier musikalischer Visionäre: Franz Liszt und Richard Wagner.
Musik als Sprache des Friedens
Die Geschichte des West-Eastern Divan Orchestra beginnt im Jahr 1999. Daniel Barenboim und der Literaturwissenschaftler Edward Said erstmals israelische und arabische Musiker in einem Workshop in Weimar vereinten. Vor einigen Jahren hatte ich hierzu eine wunderbare TV-Dokumentation (Knowledge is the Beginning & Das Ramallah Konzert) gesehen. Das weltweit beachtete Ensemble besteht aus jungen, hochbegabten Musikern aus Israel, Palästina, Syrien, Libanon, Jordanien, Tunesien, Ägypten und Europa. Das Orchester will den Dialog zwischen den Kulturen des Nahen Ostens durch die Erfahrung gemeinsamen Musizierens ermöglichen. Wie einfach und doch gleichzeitig schwierig das sein kann, erklärte diese Dokumentation.
Als Zeichen des Friedens über den Weg der Musik ist aus dem temporären Orchesterprojekt von einst inzwischen ein weltweit renommierter Klangkörper gewachsen, der bei den bekanntesten Festivals und in bedeutendsten Konzertsälen gastiert, u.a. in der New Yorker Carnegie Hall, bei den BBC Proms in der Londoner Royal Albert Hall, und regelmäßig treten die Musiker beim Luzern Festival und den Salzburger Festspielen auf.
Dirigent Daniel Barenboim und sein West-Eastern Divan Orchestra beim Konzert in der Berliner Waldbühne am 25.8.2013, Foto: Matthias Balk |
Vorurteile überwinden, Feindbilder abbauen, einander kennen lernen, das Verbindende im Verschiedenen entdecken, zur Versöhnung beitragen. Die inzwischen über 16-jährige Geschichte des arabisch-israelischen Orchesters zeigt, dass die Grundidee des Orchesters, im Austausch miteinander zu arbeiten, auch in schwierigen politischen Zeiten im musikalischen Alltag dauerhaft funktioniert.
Im Geist des West-Eastern Divan Orchestra entsteht auch die Barenboim-Said Akademie, welche die Idee des Divan noch weiterführt und jungen Stipendiaten aus dem Nahen Osten eine umfassende musikalische Ausbildung ermöglicht. In diesem Sinne steht das Waldbühnenkonzert 2016 unter besonderen Vorzeichen: Im Herbst wird der erste reguläre Jahrgang der Akademie sein Hochschulstudium im neuen Gebäude in Berlin aufnehmen. Die Erlöse des Konzertes werden auch in diesem Jahr der Barenboim-Said Akademie zur Verfügung gestellt.
„Wir können nur den Hass verringern„
(Daniel Barenboim und das West-Eastern Divan Orchestra)
In den letzten Jahren ist dieses Open-Air-Konzert in Berlin zu einer wunderbaren Tradition geworden. Im Kreis des West-Eastern Divan funktioniert diese Utopie. Gerade in schwierigen Zeiten ist dies besonders wichtig und so wird die Botschaft des West-Eastern Divan Orchestra auch im Jahr 2016 wieder in die Welt getragen.
Das Programm:
Daniel Barenboim – Das Waldbühnenkonzert des West-Eastern Divan Orchestra
13.08.16 – Waldbühne Berlin – Beginn: 19.00 Uhr – Einlass: 17.00 Uhr
Nachtrag:
Auch am Sonnabend müssen Konzertbesucher sich auf lange Wartezeiten einstellen. Nach den Anschlägen in München und Ansbach hatten die Veranstalter die Sicherheitsmaßnahmen erhöht. Dabei bleibt es vorerst.