Künstlerischer Leiter Matthias von Harzt stellte heute sein letztes Programm vor. Wehrmutstropfen: es ist unklar wie es weiter geht mit dem Festival im kommenden Jahr |
Foreign Affairs – International Performing Arts Festival
5.7 bis 17.7.2016
von Juliane Rohr
Kunst verstecken und Kunst zu finden ist eine der Aufgaben dieses Festivals – also los und eintauchen in ein abwechslungsreiches, spannendes und internationales Programm.
Uncertainty (Unsicherheit) ist in diesem Jahr der programmatische Titel und das Festival wird sich diesem Motto auf vielfältigen Ebenen nähern. Vergangenen Sommer wurde Deutschland von der großen Flüchtlingszahl überrascht. Und dass, obwohl die Entwicklung im Nahen Osten bekannt war. Die Situation ist am Ende nur ein Indiz dafür, wie gerne wir an Vertrautem festhalten. Und doch müssen wir uns der Realität stellen, uns permanent neue Horizonte eröffnen und uns unsicheren Gegebenheiten stellen. Das Foreign Affairs Festival ist seit 5 Jahren auch eine politisch-künstlerische Plattform und so beschäftigen sich in den kommenden zwei Wochen viele internationale Künstler/-innen mit Uncertainity – hier eine kleine Auswahl:
- die britische Poplegende Jarvis Cocker wird Anekdoten von Bach bis Nixon erzählen und Lieder singen (12. Juli)
- NT Gent/les ballets C de la B, Frank van Laecke, Alain Platel, Steven Prengels gestalten den Eröffnungsabend mit Tanz und Blasinstrumenten (5. Und 6. Juli)
- Nature Theater of Oklahoma. Kelly Copper und Pavel Liska werden an verschiedenen Orten den Film „Germany Year 2071“ drehen – bitte unter www.berlinerfestspiele.de anmelden da die Platzkapazität begrenzt ist (5. Bis 17. Juli)
- Die australische Performancekünstlerin Joanna Dudley führt durch die No it is!-Ausstellung im Gropius-Bau. Der vielsagende Titel lautet – A Guided Tour of the Exhibition: For Soprano with Handbag (11., 13., 14. Und 16. Juli)
Angefangen hat das Festival übrigens bereits am 12. Mai mit der poetischen „No it is!“- Ausstellung von William Kentridge im Martin-Gropius-Bau (noch bis 21. August). Ab dem 5. Juli geht es dann an verschiedenen Spielorten (siehe unten) weiter. Dieses Mal wird zudem das ganze Festspielhaus zur Ausstellungsfläche mit einer Nachtausstellung: Ab 22 Uhr werden Fassade, Kassenhalle, Vordach, Lastenaufzug und andere Orte mit Projektionen, Installationen und Live-Performances bespielt. Mit dabei sind Künstler wie Mary Reid Kelley, Dries Verhoeven und Nelisiwe Xaba. Der südafrikanische Künstler Kentridge zeigt an sechs Orten im Bauch des Hauses an der Schaperstrasse verschiedene Kunstwerke und Filmarbeiten. Gewohnt zauberhaft – so viel sei verraten. Ein Besuch zu nächtlicher Stunde lohnt also absolut – hinterher noch auf ein Bier oder Wein mit guten Horizont öffnenden Gesprächen im Festspielgarten.
Weitere Infos, Programm und Tickets unter www.berlinerfestspiele.de
Spielorte:
- Haus der Berliner Festspiele, Schaperstrasse 2, Berlin-Wilmersdorf
- Martin-Gropius-Bau, Niederkirchnerstrasse 7, Berlin-Kreuzberg
- Haus der Zukunft, Kapelle-Ufer 2, Berlin-Mitte
- Silent green Kulturquartier, Gerichtstrasse 35, Berlin-Wedding
- Nature Theater of Oklahoma (infos und Anmeldung unter www.berlinerfestspiele.de/oktheater)
Jarvis Cocker „Sleepless Nights“ (Foto ©Emma Russell) |
Frank Van Laecke, Alain Platel, Steven PrengelsNT Gent / les ballets C de la B „En avant, marche!“
(Foto © Phile Depre)
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Frank Van Laecke, Alain Platel, Steven PrengelsNT Gent / les ballets C de la B „En avant, marche!“
(Foto © Phile Depre)
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Nature Theater of Oklahoma: Kelly Copper, Pavol Liska
Foto © Jasper Kettner
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NO IT IS ! William Kentridge A Guided Tour of the Exhibition: For Soprano with Handbag Joanna Dudley
(Foto © Jirka Jansch) |
Uncertain Places. Eine Nachtausstellung | Dries Verhoeven(Foto © Kevin McElvaney )
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Uncertain Places. Eine Nachtausstellung | Mary Reid Kelley(Foto © Mary Reid Kelley) |
Eine Rezession von Circus Mag über die Ausstellung William Kentridge im Martin-Gropius-Bau gibt es übrigens hier>> nachzulesen.