Gestern Abend war die offizielle Eröffnung der Ausstellung „Agentur des Exponenten“ von GASAG Kunstpreisträger 2016 Andreas Greiner. Ursprünglich hatte Greiner Medizin studiert, dann wurde Meisterschüler bei Olafur Eliasson an der Universität der Künste Berlin und ist dort auch Absolvent des Instituts für Raumexperimente. Da verwundert nicht sein Ansatz mit seiner Kunst einen neuen Denkraum zu erschaffen, der ein anderes Verhältnis zur Umwelt und Natur ermöglicht. Doch dabei geht es vor allem um die Verknüpfung zwischen Kunst und Wissenschaft. Steigen wir intensiver in seine Arbeiten ein, lernen wir den anthropozentrischen Blick kennen mit dem er die Natur hinterfragt.
Neben dem Fotoporträt von Masthahns Heinrich befindet sich im Zentrum der Ausstellung ein monumentales, im 3D-Druckverfahren erzeugtes, Skelett eines weiteren Masthuhns. Dafür ließ er von dem toten Huhn (nicht Heinrich) ein CT anfertigen. Nun steht das 7,50 Meter große Skelett mit dem Titel „Monument für 308“ (308 ist die Typenbezeichnung für diese Sorte Masthuhn) auf einem klassischen Skulpturensockel in der großen Halle der Berlinischen Galerie. Es erinnert an die Rekonstruktion eines Flugsauriers im Naturkundemuseum, der gerade zum Sprung oder Flug ansetzt. Es ist die digitale Transformation in ein Relikt unserer Zeit. Der 3D-Drucker benötigte dafür zwei Monate, mit 24 Stunden am Tag druckend, 7 Tage die Woche, bis alle Knochenteile fertig gestellt waren.