Hildesheim leuchtet.

Hildesheim leuchtet.

in ART/CULTURE & PEOPLE by

Titelfoto: Jeongmoon Choi_Flowing Landscape, 2017, Marco Monterrey.

Zur Internationale Lichtkunst Biennale 2020 erstrahlt Hildesheim an vier Abenden in neuem Licht.

Noch  schlapp liegt die zerknitterte Silberfolie auf dem Boden in der Glashalle der Sparkasse von Hildesheim. Doch wenig später entfaltet sie sich zu einem großen Ballon. Jetzt in voller Größe von fünf Metern Durchmesser aufgeblasen wird der Riesenball zu einer spiegelglatten Reflexionsfläche, die die Glasfassaden des Atriums wiedergibt und der auf einem eigens installierten Wasserteich im Raum schwimmt.

„Making Of“ von „Inner, Outer, Others“ von Sebastian Kite in 2020, Hildesheim (Foto: Alice Hinrichs)
„Making Of“ von „Inner, Outer, Others“ von Sebastian Kite in 2020, Hildesheim (Foto: Alice Hinrichs)

Das ist nur ein physisches Element der aufwendigen, ortsspezifischen Installation von Sebastian Kite, der darüber hinaus Licht, Ton, Spiegel, Wasser und Luft für sein Werk „Inner, Outer, Other“ verbindet. Erst im Zusammenspiel wird den Besuchern der EVI Lichtungen, der Lichtkunst Biennale Hildesheim so ein surreales Erlebnis ermöglicht, die auch die Installation betreten und übers Wasser laufen können.

20 internationale Künstler auf der Lichtkunst Biennale  vom 23. bis 26. Januar

Der britisch-deutsche Sebastian Kite(*1986) ist einer der 20 internationalen Lichtkünstlern aus elf Ländern, die vom 23. bis 26 Januar 2020 Hildesheim bespielen. Zum dritten Mal findet die Lichtkunstbiennale statt: Vier Nächte lang leuchtet die niedersächsische Stadt, ihr urbaner Raum, aber auch Weltkulturerbe-Stätten, wie der Dom werden zu Lichtkunst-Locations für moderne Lichtkunst-Arbeiten.

„Making Of“ von „Inner, Outer, Others“ von Sebastian Kite in 2020, Hildesheim (Foto: Alice Hinrichs)
„Inner, Outer, Others“ Installation Scetch von Sebastian Kite  (Foto: courtesy of the artist)

Genauso wie die Michaeliskirche, die der Italiener Fabrizio Plessi, Teilnehmer der documenta (1987) und der 42. Venedig Biennale, mit seiner Arbeit„La Stanza del Mare“ bespielt. Oder auch der englische Lichtkünstler Nathaniel Rackowe, der seine Installation „SquarePrism“ am Hohen Wall realisiert, einer Stadtwallanlage aus dem 15 Jahrhundert. Aber genauso Hinrich Gross, Architekt und Bildender Künstler aus Hamburg, greift fundamental mit Licht in räumliche Strukturen ein, hier in einen Bau der 70iger Jahre von der Stadtsparkasse.

Lichtkunst: Neon, Projektion und Schwarzlicht …

Für Initiator und Projektleiter Klaus Wilhelm zeugt die „diesjährige Künstlerauswahl von einer hohen Qualität: Die Künstler haben speziell für Hildesheim neue Werke entwickelt oder bestehende Arbeiten angepasst. Für Orte, die Geschichte atmen oder auch Knotenpunkte in der heutigen Stadt bilden. Die Bandbreite reicht von Kirche, Bankgebäude bis zu Parklandschaft und Straßentunnel.“

Wolfgang Jeske "Spitze des Eisbergs Ostfriesland" @Foto W. Jeske
Wolfgang Jeske „Spitze des Eisbergs Ostfriesland“ @Foto W. Jeske

Co-Kuratorin Alice Hinrichs (Gründerin der Lichtkunstplattform L.U.C.E.): „Es wird spannende Arbeiten mit Skulpturen, Projektionen und Performances geben. Die Installationen und Inszenierungen haben dabei einen klaren Interventionscharakter und werden sicherlich Diskussionen anregen. Wir sind auf die Realisierung der Konzepte unserer international agierenden KünstlerInnen sehr gespannt – mit Neon, Projektion und Schwarzlicht.“ Die zeitgenössischen Arbeiten insgesamt verbinden sich zu einem Licht-Parcours, der die aktuellen Positionen in der internationalen Lichtkunst widerspiegelt. Der Eintritt ist frei.

Hildesheim leuchtet.
Wolfgang Jeske „Refugium“ ©Foto W. Jeske

Weitere Infos: www.evilichtungen.de

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