Das Leben und damit auch das Kino schreibt qualvolle Geschichten, diese hier ist wahr, hochaktuell, geht zum Glück gut aus und wird als Tragikkomödie mit tiefschwarzem Humor präsentiert.
Teheran, Anfang der 1970er Jahre. Mit viel Mut, Entschlossenheit und einer ordentlichen Portion Humor kämpft Hibat mit seiner Frau Fereshteh und anderen Gleichgesinnten erst gegen das brutale Schah-Regime, dann gegen die Schergen des Ayatollah Khomeinis. Als der politische Druck zu groß wird, bleibt ihnen nur die Flucht ins Ausland. Mit ihrem einjährigen Sohn Nouchi machen sich Hibat und Fereshteh auf den Weg über die Türkei nach Frankreich und landen in den sozialen Ghettos der Pariser Banlieue. Was zunächst als vorübergehende Lösung geplant ist, wird für die Familie zu einem Neuanfang. Dabei ist die Formel „zu dritt oder gar nicht“ nicht nur das Credo ihres Familienglücks, sondern auch der beste Beweis, dass alles möglich ist, wenn man zusammenhält.
Lachen, Weinen, Entsetzen und Erleichterung liegen dicht beieinander in diesem Film. Khoron, Schauspieler und Stand-up-Comedian, 1982 in Teheran geboren, erzählt hier die Lebensgeschichte seiner Eltern, die vom Süden des Iran nach Paris führt. Mitgefühl und Widerstand sind wunderbare Eigenschaften, die uns durch die Filmgeschichte führen. Neben all dem Kampf gegen Willkür und Diktatur, der Aussichtslosigkeit und der Notwendigkeit mit Frau und Kind zu fliehen erzählt der Film eine wunderbare Geschichte von Familie und Solidarität. Nach der erfolgreichen Flucht kommt die kleine Familie in einer berüchtigten Pariser Vorstadt an und setzt dort den Kampf fort. Für die Menschenrechte als Flüchtlinge in dem neuen Leben, für ihre erfolgreiche Integration, die auch die Veränderung der desolaten Situation der Einwanderer aus Nordafrika mit einschließt.
Ein wunderbarer Sommerfilm über Toleranz und Freiheit. Ein absolutes Muss.