Die fünfte und letzte Ausgabe des internationalen Performing Arts Festival endete am frühen Morgen des 17. Juli. Ausgehend von der Zusammenarbeit mit dem diesjährigen Focus-Künstler William Kentridge hatte der künstlerische Leiter Matthias von Hartz internationale Künstler*innen eingeladen, Projekte zum Themenfeld ‚Uncertainty‘ mit dem Festivalteam zu entwickeln (siehe unser Bericht vom 4. Juli).
Habe die wichtigten drei Bücher im Zusammenhang mit den Kentridge Festivalhöhepunkten gleich mal erstanden. |
Das 12-tägige Festival begeisterte besonders mit den Veranstaltungen des afrikanischen Künstlers William Kentridge. Das transdisziplinäre Werk von Kentridge verband sein bildnerisches Schaffen (im Martin-Gropius-Bau) mit seinen performativen Arbeiten im Haus der Berliner Festspiele. Diese Festivalaufführungen, Projektionen und Installationen waren für mich ein Festival-Highlights. Ein Höhepunkt die Aufführung „Refuse the Hour“ aus der Zusammenarbeit mit Philip Miller, Dada Masilo, Catherine Meyburg und Peter Galison. Sie war Teil der „Drawing Lessons“ und bildete als sechster Teil der „Lessons“ einen fulminanten Abschluss. Für Foreign Affairs 2016 inszenierte Kentridge unter dem Titel „Berlin Memory“ die bereits 49. „Drawing Lesson“.
Auschnitt aus der Aufführung „Refuse the Hour“ im haus der Berliner Festspiele | Foto© Circus Mag |
Standing Ovation für „Refuse the Hour“ | Foto © Circus Mag |
Aufführung „Paper Music“ mit William Kentridge (Mitte) im Martin-Gropius-Bau | Fotos © Circus Mag |
Eröffnet wurde die Aufführungsreihe mit den Ciné-Concert „Paper Music“ von William Kentridge im Martin-Gropius-Bau. Es ist das jüngste Ergebnis der langjährigen Zusammenarbeit zwischen William Kentridge und dem südafrikanischen Komponisten Philip Miller. Wunderbar und überzeugend, ja berauschend war der subversiver Lied-Zyklus: die Videoanimationen aus Kohle- oder Tuschezeichnungen untermalt von der Live-Performance der Sängerinnen Ann Masina und Joanna Dudley sowie des Pianisten Vincenzo Pasquariello.
Filmprojektion auf der Festspielhausfassade | Foto© Christopher Hewitt |
Foto© Christopher Hewitt |
Die 44 Meter lange Filmprojektion „More Sweetly Play the Dance“ von William Kentridge ist im Rahmen des Projekts „NO IT IS !“ nicht nur im Martin-Gropius-Bau, sondern auch an der Festspielhausfassade zu erleben. Die großflächige Projektion bildete das Entrée zur Nachtausstellung.
Die große Kentridge-Werkschau „NO IT IS !“ ist übrigens noch bis zum 21. August im Martin-Gropius-Bau zu sehen, Niederkirchnerstr. 7, Mi bis Mo 10–19 Uhr.