Earth Overshoot Day 2019

Ab heute leben wir auf Pump!

in CULTURE & PEOPLE/LIFESTYLE by

Earth Overshoot Day 2019. Und wir tun es wieder und wieder! Ab heute sind die natürlichen Ressourcen der Erde für das Jahr 2019 erschöpft. Die Menschheit lebt über ihre Verhältnisse: alle natürlichen Ressourcen, die ab heute, dem 29. Juli 2019, verbraucht werden, kann die Erde in diesem Jahr nicht mehr regenerieren. Der sogenannte „Erdüberlastungstag“ („Earth Overshoot Day“) rückt aufgrund des zunehmenden Ressourcenverbrauchs von Jahr zu Jahr weiter nach vorne. Laut den Berechnungen des Global Footprint Networks ist der Earth Overshoot Day erneut weiter nach vorne gerückt und liegt erstmals im Juli. Vor 20 Jahren lag er noch im Oktober. „Wir konsumieren und wirtschaften als gäbe es kein Morgen. Die Zeche dafür zahlen unsere Kinder und Enkelkinder. Wir müssen den Raubbau beenden und endlich in den natürlichen Grenzen der Erde leben. Dafür müssen wir unsere Finanz- und Wirtschaftssysteme auf Nachhaltigkeit umstellen“, fordert Eberhard Brandes, geschäftsführender Vorstand des WWF Deutschland

Wir konsumieren und wirtschaften als gäbe es kein Morgen.

Die Weltbevölkerung verbraucht inzwischen jährlich 75 Prozent mehr natürliche Ressourcen als die Erde zeitgleich erneuern kann. Die Auswirkungen der seit Jahrzenten andauernden Übernutzung der Ökosysteme, die Wasser, Nahrung und Energie liefern, sind zunehmend spürbar. Die Berechnungen zum Welt- und EU-Erschöpfungstag sowie den nationalen Overshoot Days erstellt das Global Footprint Network. Sie basieren auf dem Konzept des Ökologischen Fußabdrucks. Er weist aus, wie viel Fläche benötigt wird, um alle Ressourcenbedürfnisse inklusive der Energieversorgung zu gewährleisten. Mittlerweile nutzt die Menschheit die Natur 1,75-mal schneller, als sich die Ökosysteme regenerieren können. 

Photo by Pascal Müller on Unsplash

Laut WWF kann im Alltag jeder Mensch etwas zum Umwelt- und Klimaschutz beitragen -vom Einkauf regionaler und saisonaler Bio-Lebensmittel und dem Verzehr von weniger Fleisch über die Wahl umweltfreundlicher Mobilität und die grüne Geldanlage bis zum politischen Engagement für eine gesunde Umwelt. „Wir haben es selbst in der Hand, Wirtschaft und Politik zu treiben und zu zeigen ‚Nicht mehr mit uns!‘. Nie war es wichtiger für unseren Planeten zu kämpfen„, appelliert Brandes.

Um die Ressourcenverschwendung zu verringern, fordert die Deutsche Umwelthilfe (DUH) von den Verbrauchern ab heute einen konsequenten „Plastik-Einweg-Boykott“ als persönlichen Beitrag zum Earth Overshoot Day. Dabei geht es nicht um Verzicht: Wertschätzung für langlebige Produkte und Beziehungen ist Thema in dem für die DUH produzierten Kurzfilm „Mehr Wert“.

Einweg ist der Konsumstatus einer Überflussgesellschaft, die verschwenderisch mit den natürlichen Ressourcen umgeht.

Einweg ist der Konsumstatus einer Überflussgesellschaft, die verschwenderisch mit den natürlichen Ressourcen umgeht. Früher wurde die Wiederverwendung und Instandhaltung hochgehalten. Deshalb ist es kein Zufall, dass vor fast 50 Jahren die Perlenglas-Mehrwegflasche für Getränke in Deutschland eingeführt wurde und zur erfolgreichsten Mehrwegverpackung der Welt geworden ist. Durch milliardenfache Wiederbefüllungen und regionale Wirtschaftskreisläufe wurden enorme Mengen an Ressourcen eingespart und das Klima entlastet. Produktions- und Konsummuster sollten sich an diesem beispielgebenden Mehrwegkonzept ausrichten. Wir brauchen einen Wertewandel von schnelllebigem Massenverbrauch hin zu Wiederverwendung und effizienter Ressourcennutzung„, so Resch weiter.

Setzen wir alle ein Zeichen: Mehrweg statt Einweg!