Bis zum 27. April 2025 lädt das Museum Frieder Burda in Baden-Baden dazu ein, in den faszinierenden Bilderkosmos des japanischen Künstlers Yoshitomo Nara (*1959) einzutauchen. Die Ausstellung ist die erste große Retrospektive des Künstlers in Deutschland und präsentiert Werke aus vier Jahrzehnten.
Die „Angry Girls“ – Ikonen der zeitgenössischen Kunst
Nara gehört zu den bekanntesten Künstlern seiner Generation und erlangte internationale Berühmtheit mit seinen „Angry Girls“ – stilisierte Mädchendarstellungen mit großen Köpfen und fesselnden Augen. Mal trotzig, wütend und bedrohlich, mal melancholisch und verletzlich, sind sie zu Markenzeichen seiner Kunst geworden. Die Ausstellung zeigt sowohl diese herausfordernden Werke als auch ätherische Porträts, die einen tiefen Einblick in die Seelenwelt des Künstlers gewähren.

Zwischen Manga-Ästhetik und autobiografischer Reflexion
Obwohl Naras Figuren Assoziationen zur Manga-Kultur wecken, sind sie weit mehr als nur popkulturelle Referenzen. Seine Charaktere, Tiere und Mischwesen spiegeln vor allem seine eigenen Emotionen wider. Erinnerungen an eine einsame Kindheit, seine Liebe zur Musik und Literatur sowie sein fundiertes Wissen über japanische und europäische Kunstgeschichte prägen seine Werke ebenso wie seine interkulturellen Begegnungen.
Eine Reise durch vier Jahrzehnte Kunst
Die Ausstellung umfasst eine beeindruckende Auswahl an Gemälden, Zeichnungen, Skulpturen und Installationen, die Naras künstlerische Entwicklung nachzeichnen. Sie zeigt, wie er seine einzigartige Bildsprache über die Jahre hinweg verfeinert hat und dabei tiefgreifende Fragen zu Isolation, Widerstandsfähigkeit und der Sehnsucht nach Freiheit thematisiert.
Von Japan nach Deutschland und zurück
Yoshitomo Nara wurde 1959 in einem Vorort von Hirosaki im Norden Japans geboren. Nach seinem Malereistudium an der Universität der Künste in Aichi in Japan zog es ihn in den späten 1980er Jahren an die renommierte Kunstakademie in Düsseldorf. Zwölf Jahre verbrachte er in Deutschland und entwickelte hier seine unverkennbare künstlerische Handschrift. Seit dem Jahr 2000 lebt und arbeitet er wieder in Japan.
Ein Muss für Kunstliebhaber*innen
Mit dieser umfangreichen Retrospektive ehrt das Museum Frieder Burda einen Künstler, dessen Werke längst ikonischen Status erreicht haben. Die Ausstellung bietet eine seltene Gelegenheit, Yoshitomo Naras beeindruckende Kunst in ihrer ganzen Tiefe und Vielschichtigkeit zu erleben.
Die Ausstellung „Yoshitomo Nara“ ist noch bis 27. April, immer dienstags bis sonntags, jeweils von 10 bis 18 Uhr geöffnet, auch an allen Feiertagen!