Business Talk: Fair-Trade – was steckt eigentlich dahinter?

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Business Talk: Fair-Trade – was steckt eigentlich dahinter?


„Fairer Handel“ ist wichtiger denn je. Wenn wir unsere Welt und die Welt unserer Kinder etwas besser machen wollen, dann ist dies sicherlich ein guter Weg!  Ein Label, dass heute ohne Fair Trade oder Nachhaltigkeit arbeitet wird es in der Zukunft schwer haben Kunden von seinen Produkten erfolgreich zu überzeugen.

Aber worum geht es denn genau bei „Fair Trade“? Grob erklärt bedeutet fairer Handel, dass alle verwendeten Rohstoffe bis hin zum Endprodukt ökologisch produziert, unter menschenwürdigen Bedingungen verarbeitet und zu realistischen Konditionen entlohnt werden. Das erklärte Ziel: Eine Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen der Kleinbauern in den Entwicklungsländern oder gerne auch „Niedriglohnländern“ genannt.

Seine Anfänge nahm Fair Trade bereits in den 1940er Jahren. Damals handelte es sich mehr um Produkte die später z.B. in den 70zigern in den ersten Weltläden verkauft wurden und hatten noch nicht die welthandelspolitische Dimension wie heute. Erst im heutigen 21. Jahrhundert wurde auch die breite Öffentlichkeit u.a. durch erschütternde Beiträge in Fernsehberichten auf die katastrophalen Missstände in der Welt der textilen Produktionskette aufgerüttelt. Ein T-Shirt, das 3 € kostet – kann das „fair“ sein? Nein!

Das haben mittlerweile auch viele Konsumenten erkannt und so ein Bewusstsein für kritischen Konsum entwickelt. Wie kann ich sicher gehen, dass ein Produktangebot fair produziert und gehandelt wird? Zum Beispiel durch die Vergabe von Gütesiegel.

Business Talk: Fair-Trade – was steckt eigentlich dahinter?
Fotos Quellen: Fairtrade-Deutschland, Fairtrade USA

Erzeugnisse aus Entwicklungsländern, die von Industrienationen importiert werden, erhalten ein entsprechendes Gütesiegel – und diese Gütesiegel sind mittlerweile zu einem sozial-ökologischen Qualitätsbegriff geworden. Aber aufgepasst, einige Werbe- und Marketingexperten großer Textilhersteller haben diesen Trend erkannt und geschickte Etikettierungen designt, die meist wenig mit dem kontrollierten Gütesiegel zu tun haben.

In Deutschland vergibt z.B. der gemeinnützige Verein TransFair e.V. das „Fairtrade- Siegel “ für fair gehandelte Produkte. Er wird von 36 namenhaften Institutionen wie der Bundesregierung oder der Europäischen Union unterstützt. Damit ein Produkt das „Fairtrade-Siegel“ tragen darf, muss es bestimmte Anforderungen erfüllen, die von Fairtrade International (FLO) in den Fairtrade-Standards festgelegt werden.

Das unabhängige Zertifizierungsunternehmen FLO-CERT der FLO kontrolliert vor Ort die Einhaltung der Bedingungen. Das erklärte Ziel: Eine Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen der Kleinbauern und -betriebe in den Entwicklungsländern. Da der Begriff Fair-Trade aber bisher rechtlich nicht geschützt ist, gibt es sehr unterschiedliche Vergabekriterien für die jeweiligen Siegel.

Die Konsumenten entscheiden mit! Der bewusste Kunde zahlt gern etwas mehr für das gute Gefühl beim Kleiderkauf sozial und ökologisch einen wichtigen Beitrag geleistet zu haben. Achten Sie aber beim Kauf genau auf entsprechend deklarierter Etiketten und Labels, was drauf steht und was drin ist. Denn nur je mehr Menschen den wahren „Fair Trade“ unterstützen desto gerechter kann der weltweiten Handel in Zukunft sein!


www.fairtrade-deutschland.de