Internationaler Frauentag: Noch 86 Jahre bis zur Gleichstellung

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An einem Tag wie diesem sollte Mann wie Frau zurückschauen auf das, was sich in den vergangenen Jahrzehnten gewandelt hat, und zu dem Schluss kommen: Es ist noch nicht genug. Immer noch gibt es mehr Männer in Vorständen, immer noch schmeißen die meisten Frauen ihren Haushalt alleine, immer noch verdienen Männer prozentual mehr als Frauen.

Der Artikel ist zuerst hier erschienen, auf Absatzwirtschaft.de

Wie weit sind wir gekommen auf dem Weg zur Gleichberechtigung?

Fakten

  • In den Vorständen der 200 umsatzstärksten Unternehmen lag der Frauenanteil Ende des Jahres 2015 bei gut sechs Prozent – 57 von 910 Vorstandsmitgliedern waren Frauen. Das entspricht einem Anstieg von weniger als einem Prozentpunkt gegenüber dem Vorjahr. Ginge es so weiter wie in den vergangenen zehn Jahren, würde es in den Top-200-Unternehmen den DIW-Berechnungen zufolge noch 86 Jahre dauern, bis genauso viele Frauen wie Männer im Vorstand sitzen. (Quelle: Managerinnen-Barometer 2016 des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung)
  • Vor einem Jahr,  am 6. März 2015, hat der Bundestag die Frauenquote von 30 Prozent in Aufsichtsräten von großen Unternehmen verabschiedet. Das Gesetz ist seit 1. Januar 2016 in Kraft. Prof. Dr. Marion Festing, Rektorin des Berliner Campus der ESCP Europe meint: „Es geht darum, einen Wandel der Unternehmenskultur zu erreichen: Bei Auswahlprozessen für die Besetzung von Stellen und eben auch von Führungspositionen ist die Gefahr groß, dass dies auf Basis sozialer Ähnlichkeit geschieht. Nachdem die Entscheiderebene vielfach männlich geprägt ist, werden unbewusst weibliche Talente bei gleicher Qualifikation benachteiligt.“
  • Bei Adidas, Allianz, Commerzbank, Deutsche Bank, Lufthansa, Post, Telekom, Henkel, Infineon, Merck, Münchner Rück und Siemens sind schon heute mindestens 30 Prozent aller Aufsichtsratsmitglieder Frauen. Spitzenreiter sind Henkel und die Deutsche Telekom. Bei dem Bonner Konzern sind 40 Prozent aller Aufsichtsräte weiblich, bei dem Konsumgüterhersteller sogar 44 Prozent (Quelle: n-tv; Stand 6. März 2015).
  • Bayer, Continental, Deutsche Börse, Eon, RWE, Heidelberg Cement, K+S, Lanxess, Linde, SAP und ThyssenKrupp stehen weitaus schlechter da: Bei ihnen liegt die Quote nicht nur unter der gesetzlichen Marke von 30 Prozent, sondern auch unter dem Dax-Durchschnitt von 25 Prozent
  • Selbst die Fifa führt die Quote ein: Im neuen Council sitzen mindestens sechs Frauen (eine pro Konföderation). Zudem wird es entsprechende Passagen in den Statuten geben. Das Ziel des Weltverbands ist eine Quote von um die 30 Prozent.

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  • Obwohl sich viele Männer, laut eigener Aussage, heutzutage auch um Kind und Haushalt kümmern, sagt die Statistik etwas anderes: Es hat sich in den vergangenen Jahren offenbar nur wenig verändert. Frauen, die genau wie ihr Ehemann Vollzeit berufstätig sind, beschäftigen sich täglich drei Stunden mehr mit Kindern, Kochen, Waschen und anderen Hausaufgaben.
  •  Frauen verdienen in Deutschland noch immer deutlich weniger Geld als Männer. Das zeigt eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Sie basiert auf den Lohn- und Gehaltsdaten von knapp 600 000 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten in Deutschland sowie Daten des Statistischen Amtes der Europäischen Union (Eurostat).  Die Lohnkluft zwischen Männern und Frauen ist dabei in Deutschland so groß wie in kaum einem anderen Land Europas. So verdienen Frauen hierzulande im Schnitt brutto 21,6 Prozent weniger als Männer.