Nach einem Kick-Off im Pierre Boulez Saal mit zwei Ensembles um den Pianisten Alex Hawkins am Sonntag, 30. Oktober, eröffnet das Jazzfest Berlin 2022 am Donnerstag, 3. November, auf der Großen Bühne im Haus der Berliner Festspiele mit Projekten von Tomeka Reid, Hamid Drake und Craig Taborn.
Das Jazzfest eröffnet am 3. November auf der großen Bühne im Haus der Berliner Festspiele mit drei US-amerikanischen Improvisationsmusiker*innen: Die Cellistin Tomeka Reid widmet sich mit The Hemphill Stringtet den Mingus-Arrangements und weiterer Musik von Julius Hemphill – eine Europapremiere.
Im Anschluss präsentiert der ebenfalls aus der Chicagoer Jazzszene stammende Schlagzeuger Hamid Drake mit hochkarätiger Besetzung eine Hommage an Alice Coltrane. Und der New Yorker Pianist Craig Taborn ist mit einer Auftragsarbeit zu erleben – mit dabei sein langjähriger Mitstreiter Mat Maneri sowie die in Berlin lebenden Musiker*innen Nick Dunston und Sofia Borges. Im Anschluss an das Konzert auf der Großen Bühne trifft auf der Seitenbühne die Saxofonistin Chelsea Carmichael auf das Johannesburger Kollektiv The Brother Moves On. Zeitgleich bringt in der Kassenhalle das Quartett Lumpeks um die polnische Musikerin Olga Kozieł Jazz mit osteuropäischer Folklore zusammen. Die ungebrochene Vitalität des europäischen Free Jazz zeigen Saxofonistin Mette Rasmussen mit dem Berlin-Debüt ihres neuen Trio North im A-Trane und der portugiesische Saxofonist Rodrigo Amado mit Alexander von Schlippenbach, Gerry Hemingway und Ingebrigt Håker Flaten im Quasimodo.
Insgesamt sind an den vier Festivaltagen (3. bis 6. November) der 59. Ausgabe über 150 Musiker*innen aus 25 Ländern im Haus der Berliner Festspiele und auf den Festivalbühnen im A-Trane, Quasimodo und der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche zu erleben – darunter wieder zahlreiche Vertreter*innen der US-Amerikanischen und Europäischen Avantgarden, aber auch der zeitgenössischen kreativen Musik Südafrikas, Brasiliens und der Schwarzmeerregion. Die insgesamt 39 Acts, von denen 15 beim Jazzfest Berlin ihre Deutschland-, Europa- oder Weltpremiere feiern, werden etwa zur Hälfte von Frauen geleitet bzw. co-geleitet. Inhaltlich findet im diesjährigen Programm das komplexe Verhältnis von Tradition und Erneuerung im Jazz auf vielfältige Weise Widerhall: Schwerpunkte widmen sich kreativen Verbindungen aus progressiver Jazzästhetik und folkloristischen Traditionen, der aktuellen Neuentdeckung historischer Jazz-Traditionen und ihrer gesellschaftspolitischen Kontexte durch junge, weltoffene Musiker*innen aus den USA und Südafrika, sowie dem kreativen Erneuerungsdrang gleich mehrerer Generationen improvisierter Musik aus Europa.
Alle Konzerte des Jazzfest Berlin 2022 werden von der ARD und Deutschlandradio aufgezeichnet und teilweise live oder zeitversetzt gesendet. Der Freitagabend wird auf Deutschlandfunk Kultur live übertragen, Samstagabend in der gesamten ARD mit anschließender ARD Jazznacht und der Sonntagabend von rbb Kultur.
Überblick Live-Übertragungen
Die Audio-Livestreams stehen, auch anschließend als On-Demand-Angebote für begrenzte Zeit, auf der Berliner Festspiele Mediathekzur Verfügung.