Ein Plakat zum Protest der Kürzungen des Berliner Kulturetats

Berliner Kultur in Gefahr!

in CULTURE & PEOPLE by

Der Berliner Kultursenat hat für 2025 massive Kürzungen des Kulturetats beschlossen. Die geplanten Kürzungen sind drastisch und haben weitreichende Folgen für die Kulturszene der Stadt. Der Kulturbereich, der nur 2,1 Prozent des Gesamthaushalts ausmacht, soll unverhältnismäßig stark mit Einsparungen von 130 Millionen Euro belastet werden. Diese Kürzungen betreffen nicht nur große Institutionen, sondern auch kleinere Einrichtungen und freischaffende Künstler. 

Gemeinsam für die Zukunft der Berliner Kultur #berlinistkultur

Kunst und Kultur sind von zentraler gesellschaftlicher Bedeutung. Sie sind Spiegelbild gesellschaftlicher Auseinandersetzungen, Reibungsfläche für die Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit, sie weisen über den Tellerrand des Alltäglichen hinaus. Kunst und Kultur sind Ausdruck des Menschseins. Der Umgang mit Kunst und Kultur beinhaltet aber auch eine zukunftsorientierte Dimension und beinhaltet Vorstellungen einer zukünftigen Gesellschaft. Und wir brauchen genau diesem Umgang mit Kunst und Kultur mehr denn je.

Ein sehr bewegende Rede dazu hat die Dirigentin Joana Mallwitz vor dem Konzert des Konzerthausorchesters am 29. November an das Publikum im Großen Saal gehalten. Nachzulesen ist die Rede auch hier auf konzerthaus.de.

 

Berlin lebt durch seine Kultur. Für mich ist das Berliner Kulturangebot immer besonders gewesen. Ich habe regelmäßig Ausstellungen, Konzerte, Theater, Oper, Kino, Buchvorstellungen und vieles mehr besucht. Ich liebe das umfangreiche kulturelle Angebot Berlins. Der Gedanke Berlin als Kulturstadt zu verlieren macht mich sehr traurig. Die beschlossenen Kürzungen bedrohen Arbeitsplätze, die kulturelle Vielfalt und den Wesenskern dieser Stadt. 

Berlin steht für Kultur – und Kultur steht für Berlin.

Die Berliner Kulturlandschaft liegt wie unser Drache aus der Inszenierung hildensaga. ein königinnendrama von Ferdinand Schmalz am Boden? Auf unserem Vorplatz des Deutschen Theater liegt zur Mahnung ein getöteter Drache, das heißt eigentlich nur noch das Skelett – fleischlos, kraftlos, leblos  sinnbildlich für den Zustand der Berliner Kultur nach den Kürzungen. Die Einsparungen bedeuten bis spätestens am Ende des Jahres 2025 für viele kleine Institutionen das endgültige Aus. Das ist ein großer Verlust für die gesamte Kulturlandschaft dieser Stadt, ein großer Verlust für alle Berliner:innen und Besucher:innen. Das heißt dann auch Kunst- und Kultur nur noch für eine kleine Gruppe von finanziell privilegierten Menschen zu machen.

Kultur schafft Perspektiven. Kultur ist eine Investition in die Zukunft dieser Stadt. Jede Kürzung schwächt nicht nur die Kreativen, die auf den Bühnen und hinter den Kulissen tätig sind, sondern nimmt Berlin ein Stück seiner Seele. Berlin muss Kulturstadt bleiben – heute, morgen und für kommende Generationen.